Die Komödie Why Him? handelt vom Familienvater Ned Fleming (Bryan Cranston), dessen 22-jährige Tochter Stephanie (Zoey Deutch) sich in den jungen Millionär Laird Mayhew (James Franco) verliebt hat. Eigentlich wollte sie ihre Beziehung vor ihrer Familie geheim halten, doch aufgrund kurioser Umstände, erfuhren die Flemings doch davon. Also entschließt sich Stephanie, Laird ihrer Familie vorzustellen und lädt sie daher zum Weihnachtsfest auf sein Anwesen ein. Ned, der stets eine enge Bindung zu seiner Tochter hatte, ist schockiert, dass sie ihm noch nicht früher von ihrem ersten richtigen Freund erzählt hat. Sein Schock wird noch größer, als Familie Fleming in Kalifornien ankommt und Laird kennenlernt. Dieser ist ein lauter, vulgärer Zeitgenosse, der kein Fettnäpfchen auslässt und besonders mit Ned innerhalb kürzester Zeit mehrfach aneckt. Als er ihm dann noch offenbart, dass er beabsichtigt, Stephanie am Weihnachtsabend einen Heiratsantrag zu machen, ist bei Ned endgültig die Zeit der Geduld vorüber und er versucht mit allen Mitteln, seiner Tochter zu zeigen, dass sie sich den falschen Freund ausgesucht hat.
Auf den ersten Blick überzeugt Why Him? mit einem mehr als ansprechenden Cast. Mit Bryan Cranston als Ned Fleming in der Hauptrolle, der sich eine erbitterte Rivalität mit James Franco als Laird Mayhew liefert, waren die Erwartungen entsprechend hoch. Doch leider entsteht zu keiner Zeit des Films eine Chemie zwischen den beiden Schauspielern. Der von James Franco bereits gewohnte vulgäre und zum Teil sehr derbe Humor passt leider überhaupt nicht zu der Spielweise von Cranston. Dieser gibt sich zwar alle Mühe, doch aufgrund der Handlung des Films hat er nicht einmal die Möglichkeit sein Können unter Beweis zu stellen. Nach vermehrt ernsthaften Rollen, wie in Godzilla, oder in Trumbo (die ihm eine Oscar-Nominierung einbrachte) wirkt er in diesem Film eher fehl am Platz. James Franco spielt die Rolle des noch jungen Millionärs, der sein Geld durch die Entwicklung von Apps gemacht hat, aber schon in frühen Jahren die Schule zugunsten des Programmierens abbrach, zwar gut, doch auch er vermag es nicht, dem Film Tiefe zu verleihen.
Man wird das Gefühl nicht los, dass anstatt auf eine voranschreitende Handlung, mehr Wert auf den humoristischen Aspekt gelegt wurde, sodass der Film schon nach kurzer Zeit zu einer Aneinanderreihung von schlechten Witzen verkommt, von denen der größte Teil jedoch schlichtweg nicht witzig ist. Die Bandbreite erstreckt sich von „lustigen“ Schimpfworten, über Pornographie-Vokabular, bis hin zu Toiletten-Witzen. Bezeichnend ist hierbei, dass man den Kinosaal nach 15 Minuten getrost verlassen und erst 10 Minuten vor Schluss wiederkommen könnte, ohne auch nur einen wichtigen Aspekt der Handlung zu verpassen. Sollte man dies nicht tun, so fragt man sich als Zuschauer mehr als einmal „Ist das jetzt deren Ernst?“ und spätestens wenn es zum Gastauftritt der legendären Band KISS kommt, ist die Schmerzgrenze endgültig überschritten.
Da die Schauspieler während der Dreharbeiten so viel improvisieren durften, wie sie wollten, kann man froh sein, dass von den dadurch entstandenen 240 Stunden (!) Filmmaterial nur 112 Minuten verwendet wurden. Wenngleich man sich schon fragen muss, welches Niveau das nicht verwendete Material bereithält, wenn das, was es in den tatsächlichen Film geschafft hat, schon dermaßen unterirdisch ist.
Why Him? ist eine Komödie, die diese Bezeichnung nicht verdient. Nach anfänglichen Schmunzlern geht der Spaß gänzlich verloren und man fragt sich, wie lange 112 Minuten eigentlich sein können. Der gut besetzte Cast kann sein Potenzial nicht ausschöpfen, was aber in erster Linie am Drehbuch und mangelnder Chemie liegt. Zudem ist der Film sehr vorhersehbar. Das heißt, falls man bereits einen, oder mehrere Filme mit der Thematik „Schwiegervater in Spe gegen Schwiegersohn in Spe“ gesehen hat, kann man sich schnell denken, wie dieser Film endet.