Moonlight

Moonlight

Verfasst von Nico | 9. Dezember 2019
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In Moonlight wird die Geschichte des Afroamerikaners Chiron erzählt und in drei Kapiteln beleuchtet, wie er vom Jungen zum Mann heranwächst. Im ersten Kapitel sehen wir einen sehr jungen Chiron, der in einer ungemütlichen Gegend Miamis aufwächst, in der Drogen und Gewalt an der Tagesordnung stehen. Er macht die Bekanntschaft des Drogenhändlers Juan, der ihn unter seine Fittiche nimmt, da seine Mutter sich nicht um ihn kümmert.

Im zweiten Kapitel wird er als Jugendlicher gezeigt, der immer noch mit allerlei Problemen zu kämpfen hat, die sich seit seiner Kindheit eher verstärkt haben.

Zum Abschluss wird Chiron als junger Erwachsener dargestellt, der sich in eine ganz andere Richtung entwickelt hat als erwartet und nun ebenfalls als Drogendealer sein Geld verdient. Trotzdem holen ihn die Dämonen seiner Vergangenheit immer wieder ein.

Moonlight ist ein feines Drama voll leiser Schönheit.

Barry Jenkins, der als Regisseur von Moonlight tätig war, inszenierte 2017 ein sehr ruhiges Drama, welches erzählerisch in Drei Episoden unterteilt wurde. Der Film gewann 2017 den Oscar als bester Film, und das zumindest nicht unberechtigt. Moonlight kann mit vielen Stärken punkten, angefangen beim Cast. Mahershala Ali räumte bei den Academy Awards ebenfalls ab und gewann den Oscar für den besten Nebendarsteller und dies auch völlig zurecht. Obwohl seine Figur im Film nur zeitlich begrenzt auftritt, bringt er eine einwandfreie Darbietung auf die Leinwand. Auch die drei verschiedenen Darsteller des Protagonisten Chiron überzeugen auf ganzer Ebene. Sie schaffen es alle, den Charakter glaubwürdig und authentisch wiederzugeben. Das Element, was sie alle verbindet, ist wahrscheinlich der traurige, hoffnungslose Blick des Protagonisten. Dieser ändert sich auch mit seinem Alter nicht und ist ein wesentliches Element seines Charakters. Schauspielerisch agiert jeder der drei Darsteller auf einem äußerst hohen Niveau.

Handwerklich kann der Film ebenfalls begeistern. Beim genauen Betrachten von Moonlight fallen einem das wahnsinnig gute Color Grading, ein eleganter, feiner Schnitt und ein extrem starker Soundtrack auf. Dies sind alles Attribute, die die allgemeine traurige und triste Stimmungslage des Films in gewisser Weise tragen und beeinflussen. Somit ist Moonlight ein Film, der sowohl auf der visuellen Ebene, als auch auf der auditiven Ebene rundum überzeugen kann.

Die Erzählstruktur ist durchgehend ruhig und wirkt teilweise sogar etwas apathisch. Dadurch entstehen in manchen Momenten leider ein paar Längen, was als eine der wenigen Schwächen des Films angesehen werden kann. Man hat dann in den wenigen Sequenzen das Gefühl, dass der Film und seine Handlung etwas dahin plätschern würden.

Des  Weiteren kann man allgemein das Drehbuch, zumindest stellenweise, kritisieren. Die Motive und Handlungen mancher Charaktere wirken nicht immer ganz schlüssig und nachvollziehbar. Chirons Mutter zum Beispiel wirkt wie eine Figur, die nur aus Story-technischen Gründen integriert wurde und der leider etwas Substanz und Authentizität fehlen.

„Ab einem bestimmten Punkt musst du für dich entscheiden, wer du sein willst. Die Entscheidung kann dir keiner abnehmen.“

Der Film schafft es einige vielschichtige Themen, wie Homosexualität, Drogenkonsum, Armut oder Rassismus filmisch miteinander zu verbinden und  trotzdem jedem gerecht zu werden. Das Kernelement des Films, und worauf alles im Endeffekt hinausläuft, ist jedoch das Erwachsen werden in schwierigen Umständen. Die eigene Familie, mobbende Mitschüler, wenige Freunde oder das kriminelle Viertel sind alles äußere Faktoren, die im Leben eines Jungen wie Chiron  gezwungenermaßen eine wichtige Rolle spielen und seine Persönlichkeitsentwicklung beeinflussen. Dabei wirkt kein Thema erzwungen oder nur plakativ behandelt. Deswegen lässt es sich nicht sagen, dass Barry Jenkins zu viel schwierige Themenblöcke behandeln wollte und der Film so seine Stringenz verlieren würde. Im Gegenteil, gerade auch mit Hinblick auf das Ende der Erzählung, kann Moonlight einige Statements setzten, die nachhaltig im Gedächtnis bleiben, den Zuschauer allerdings  nicht erdrücken oder aufgezwungen wirken.

Fazit

Der Film kann mit meisterhaften Rahmenbedingungen glänzen, der einzig durch ein paar kleinere Schwächen des Drehbuchs und einzelner Figuren etwas geschwächt wird. Trotzdem ein überzeugenden Werk, welches sich definitiv lohnt zu schauen.

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