Lion – Der lange Weg nach Hause

Verfasst von Nico | 28. November 2019
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Der 5-Jährige Inder Saroo (Sunny Pawar) steigt eines Tages in einen Zug, der sein Leben für immer verändern wird. Nach einer stundenlangen Fahrt befindet er sich in der Großstadt Kalkutta, weit von seiner Familie entfernt. Er hält sich dort irgendwie über Wasser, bis er eines Tages in ein Waisenhaus gebracht wird. Durch Glück wird er schnell von einem australischen Ehepaar adoptiert, wodurch er der Armut entkommt und in gesitteten Verhältnissen aufwachsen kann. 20 lange Jahre später beginnt seine Vergangenheit ihn jedoch einzuholen und er fragt sich, wer er wirklich ist. Saroo (Dev Patel) beschließt seine wahre Familie zu suchen, was sich durch seine wenigen Erinnerungen als durchaus schwierig gestaltet. Mit Hilfe des Internets findet er jedoch eine Spur und er macht sich direkt auf die Suche nach seiner Herkunft, seiner Familie und seinem wahren Ich.

Der Regisseur Garth Davis erschuf mit Lion-Der lange Weg nach Hause ein bewegendes Drama, welches in fast allen Kategorien glänzen kann. Der Film basiert auf dem Buch A Long Way Home von Saroo Brierley, welcher in dem Buch die Geschichte seines Lebens erzählt.

Zuallererst lobend zu erwähnen ist Sunny Pawar, welcher den 5-Jährigen Saroo verkörpert. Für einen Jungen seines Alters liefert Pawar absolut ab und schafft es alle Emotionen, die in einem einsamen, kleinen Jungen vorgehen, eindrucksvoll auf die Leinwand zu bringen. Dadurch entpuppt sich seine Performance auch als die mit Abstand stärkste im gesamten Cast, nichtsdestotrotz bewegen sich auch alle übrigen bekannten oder weniger bekannten Schauspieler auf einem hohen Level. Insbesondere Nicole Kidman und Dev Patel kauft man ihre Rollen vollauf ab. Sie wurden beide als bester Nebendarsteller bzw. beste Nabendarstellerin mit einer Oscar Nominierung belohnt.

Lion hat ein sehr angenehmes Tempo und nimmt sich für die Einführung mehr als genug Zeit.

Allerdings finden sich in der Mitte des Films ein paar kleinere Längen wieder und er wirkt an manchen Stellen etwas langatmig, rückblickend hätten 10-15 Minuten weniger dem Film durchaus gut getan.

Etwa die ersten 40 Minuten erzählen die Geschichte des kleinen Saroo, wie er sich alleine in einer riesigen Großstadt wieder findet. Während dieser Zeit finden natürlich Gespräche ausschließlich auf indisch statt, ohne dem Zuschauer einen Untertitel zum Verständnis anzubieten. Dies hat den Vorteil, dass sehr viel auf Mimik und Gestik geachtet werden muss, um sich bestimmte Dialoge und Ereignisse erschließen zu können. Jeder Zuschauer besitzt einen eigenen, kleinen Interpretationsspielraum, was jedoch ein aufmerksames Beobachten vorrausetzt. An ein gemütliches Zurücklehnen ist in der ersten Hälfe des Films kaum zu denken.

Die Kameraarbeit wirkt an manchen Stellen fast dokumentarisch, unterstützt aber zu jeder Zeit die jeweiligen Emotionen. Beispielsweise verdeutlichen Bilder von unendlichen Weiten der indischen Natur, die Verlorenheit Saroos in der hektischen Großstadt. Darüber hinaus sind die Naturaufnahmen, von Indien sowie Australien, auch einfach wunderschön gefilmt. Ebenso unterstützend wirkt die Musik, die durchgängig fast allen Szenen leise und filigran unterlegt wird.

Zuletzt positiv hervorzuheben ist der Abspann, indem Bilder der echten Wiedervereinigung Saroos mit seiner Mutter gezeigt werden. Auch seine Adoptiveltern kommen in den Endsequenzen vor. Außerdem wird über die schlechten Zustände für obdachlose Kinder in Indien berichtet, so schafft es der Film auf den letzten Metern einen Bezug zur Realität herzustellen.

Fazit

Lion-Der lange Weg nach Hause ist ein ergreifendes Drama, welches allerdings nicht unter den Stempel „Popcorn-Kino“ fällt. Der Film kann handwerklich überzeugen, wirkt zwischendurch aber recht langwierig. Somit dürften vor Allem Cineasten und Fans des Genres auf ihre Kosten kommen. Außerdem wird ein wichtiges Problem aktiv angesprochen und filmisch stark verarbeitet.

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