Nachdem der Auftragskiller Chev Chelios (Jason Statham) den Triaden-Boss Don Kim umgebracht haben soll, wacht er benommen in seinem Apartment auf. Einen kurzen Moment der Orientierungslosigkeit später, findet er eine DVD mit der Aufschrift FUCK YOU und spielt diese ab. Durch den kurzen Film erfährt er, dass er von Ricky Verona (Jose Pablo Contillo) und seinen Handlangern erst bewusstlos geschlagen wurde und sie ihm anschließend einen tödlichen Gift-Cocktail spritzten. Völlig panisch verlässt er daraufhin sein Apartment und rennt durch Los Angeles. Dabei macht er die Erfahrung, dass die Wirkung des Giftes durch den Ausstoß von Adrenalin verlangsamt wird. Es beginnt eine aberwitzige Jagd auf Ricky Verona quer durch die Stadt, bei der eine waghalsige Aktion auf die nächste folgt. Doch Ricky Verona ist nicht die einzige Schwierigkeit, der sich Chev stellen muss. Neben ehemaligen Verbündeten und schießwütigen Bandenmitgliedern muss er sich auch mit seiner Freundin Eve (Amy Smart) auseinandersetzen, die bis vor kurzem keine Ahnung von Chev’s „Beruf“ hatte.
Mit Crank, liefern die beiden Regisseure Mark Neveldine und Brian Taylor ein beeindruckendes Spielfilm-Debut ab. Nachdem sie zuvor für die Toneffekte im Film „Biker Boyz“ (2003) verantwortlich waren, wagten sie nun den Schritt auf die große Leinwand. Und die beiden enttäuschen nicht. Crank ist ein Film, der dem Zuschauer in seinen 85 Minuten Laufzeit (Kinofassung) nicht eine Minute Pause gönnt. Dabei wirkt die Handlung zwar teilweise überhastet, doch, wenn man sich vor Augen führt, dass man es hier mit einem Protagonisten zu tun hat, der sein Herz nur durch den ständigen Ausstoß von Adrenalin am Schlagen halten kann, macht es stilistisch durchaus Sinn. Unterstrichen wird dies zusätzlich durch harte und schnellen Schnitte, sowie Szenenwechsel. Die Kamera-Einstellung wird oft der körperlichen Verfassung des Hauptdarstellers angepasst, so verschwimmt beispielsweise das Bild, wenn sich der Herzschlag des von Jason Statham verkörperte Chev Chelios verlangsamt. Ebenso werden manche Szenen wie in Zeitraffer dargestellt, wenn Chelios es durch eine halsbrecherische Aktion geschafft hat, einen neuen Adrenalin-Schub herbeizuführen. Neveldine und Taylor gelingt es hierbei sehr gut, das hohe Tempo über den gesamten Film zu halten, ohne dass man als Zuschauer überfordert ist. Man fragt sich fortwährend, auf welche wahnwitzige Ideen Chelios als nächstes kommt, um nicht das zeitliche zu segnen und ob er es tatsächlich schafft, so lange am Leben zu bleiben, um Ricky Verona in die Finger zu kriegen und sich an ihm zu rächen.
Jason Statham als Auftragskiller Chev Chelios spielt seine Rolle mehr als überzeugend. Man kauft ihm seine Wut und seine Verzweiflung zu einhundert Prozent ab, mit der er jeden Kontrahenten aus dem Weg räumt. Auf der anderen Seite gelingt es ihm genauso gut, seine Gefühle für seine Freundin Eve darzustellen, ohne dass es kitschig wirkt. Amy Smart in der Rolle der Eve stellt dabei einen passenden Kontrast zu Chelios dar. Während dieser erbarmungslos und hart daherkommt, bildet sie mit ihrer unschuldigen und naiven Art den perfekten Gegenpol zu ihm. Die Chemie von Statham und Smart stimmt ebenso.
Abschließend sei noch zu erwähnen, dass Crank keinesfalls ein Film für zartbesaitete ist. Nebst einer beeindruckenden Variation an Schimpfworten wird auch Kunstblut mehr als großzügig verwendet und das nicht nur in Verbindung mit Schusswaffen. Nicht umsonst hat Crank eine Altersfreigabe von 18 Jahren erhalten.
Crank ist ein schonungsloser Action-Film, der von der ersten bis zur letzten Minute Spannung und Rasanz bietet. Zusätzlich lockert der immer mal wieder eingestreute Humor den Streifen gelungen auf, ohne albern zu wirken. Wer Spaß an harter Action mit coolen Sprüchen hat und zusätzlich einen Jason Statham in Bestform sehen möchte, dem sei Crank wärmstens empfohlen.