Boston

Verfasst von Nico | 30. November 2019
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Wie jedes Jahr findet auch im Jahr 2013 am Patriots‘ Day der berühmte Boston Marathon statt. Sergeant Tommy Saunders (Mark Wahlberg) wird in der Nähe des Zieles als Ordnungskraft aufgestellt. Kurz nach Ankunft der ersten Athleten gehen innerhalb kürzester Zeit zwei Bomben hoch, die inmitten der Zuschauer platziert wurden. Hunderte Menschen werden verletzt, drei Personen finden sogar den Tod. Die ganze Welt schaut gespannt nach Boston, während die örtliche Polizei und das FBI eine sofortige Großfahndung einleiten. Ohne zu wissen, ob weitere Attentate geplant sind, laufen die Ermittlungen auf Hochtouren, um die Täter schnellstmöglich zu fassen.

Boston verpackt die tragischen Ereignisse des Anschlags auf den Boston Marathon 2013 in einen packenden und spannenden Thriller. Die grundsätzliche Story ist den meisten Zuschauern wahrscheinlich schon vor dem Film bekannt, allerdings schafft es Boston auch einen Blick hinter die Kulissen der bekannten Geschehnisse zu werfen. Dabei stellt der Film mehrere Seiten dar und zeigt verschiedene Blickwinkel auf das Ereignis. Opfer werden vor, während und nach den Anschlägen ebenso beleuchtet wie die Attentäter, die örtlichen Polizisten und Zivilisten. Der Fokus liegt zwar grundsätzlich auf den Ermittlungen der Behörden, ohne allerdings in diesem Horizont zu verharren und erzählerisch wichtige Entwicklungen auszulassen. Beim Verlauf der Großfahndung werden dem Betrachter viele unbekannte Prozesse näher gebracht und fast minutiös dargelegt. Dabei verlässt der Film zu kaum einem Zeitpunkt seinen guten Spannungsbogen, der besonders unter der Prämisse, dass die Ereignisse grundlegend bekannt sind, lobend zu erwähnen ist. Ein Grund dafür ist mitunter der starke Cast, der selbst in kleinen Rollen mit namhaften Schauspielern besetzt wurde. Besonders Mark Wahlberg liefert nach einigen unglücklichen Filmen mal wieder eine sehr beachtliche schauspielerische Leistung ab. Der aus Boston stammende Schauspieler scheint die ideale Besetzung für die Rolle des Polizisten Tommy Saunders gewesen zu sein.

„Sobald wir von einem Terror-Akt sprechen, ändert sich alles“

Darüber hinaus kann der Film ebenso in den Punkten Kamera und Sound glänzen. Besonders die Momente während der Explosionen wurden so authentisch gefilmt, dass der Zuschauer sich beinahe inmitten der Verletzten und Toten wiederzufinden glaubt. So wurde die persönliche Verbundenheit verstärkt, die ebenso durch den passenden Einsatz originaler Filmaufnahmen, Überwachungsvideos und echter Nachrichteneinspieler erhöht wird. In manchen Momenten fällt es sogar schwer zu unterscheiden, ob es sich um nachgestellte Filmaufnahmen handelt oder ob originale Aufnahmen verwendet wurden.

Wenn man sich mit den echten Ereignissen beschäftigt hat, so fällt auf, dass die gewählten Schauspieler für die Terrorristen und Opfer eine sehr hohe Ähnlichkeit zu den echten Personen vorweisen, was ebenfalls den Bezug zu den wirklichen Vorkommnissen erhöht.

Boston hat bedauerlicherweise aber auch ein paar Schwachpunkte. Besonders das hohe Maß an Patriotismus ist gerade für Nicht-Amerikaner nur schwer nachzuvollziehen, so wirken manche Handlungen geradezu pathetisch dargestellt. Der Film appelliert bewusst an das Gewissen und die Gefühle des Betrachters, einen großen Hass auf die Täter zu entwickeln.

Des Weiteren ist der Soundtrack des Films nicht wirklich passend und wirkt des Öfteren überzogen oder deplatziert. An dieser Stelle hätte die Musik die Spannung besser unterstützen können.

Das Tempo zu Beginn offenbart ebenfalls kleinere Schwächen, so werden scheinbar beiläufige Figuren unnötig lange eingeführt. Dem aufmerksamen Betrachter dürfte allerdings klar sein, dass eben jene Figuren noch eine wichtigere Rolle einnehmen werden, wodurch sich eine etwas ausgiebigere Einführung durchaus rechtfertigt.

Fazit

Boston ist ein spannender Thriller, der glücklicherweise nicht nur eindimensional die schrecklichen Ereignisse vom 15. April 2013 darstellt. In vielerlei Hinsicht dient der Film wahrscheinlich als eine Art Aufarbeitung der Geschehnisse und ist somit als Nicht-US-Bürger anders zu bewerten. Der Film an sich kann sich durchaus sehen lassen und weiß in vielen Punkten zu gefallen, einige kleine Schwächen haben sich aber leider trotzdem eingeschlichen.

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